Das Papier Consistency and Stability Analysis of Models of a Monetary Growth Imperative wurde nun in der Zeitschrift Ecological Economics veröffentlicht.
Oliver Richters und Andreas Siemoneit analysieren zwei Argumentationslinien, dass im Geldsystem an sich ein systemischer Wachstumszwang begründet liege: Verdächtigt werden zum einen zinstragendes Kreditgeld, zum anderen das Horten von Gewinnen durch die Geschäftsbanken. Beide Argumentationslinien sind aus unserer Sicht unplausibel und daher zurückzuweisen. Es gibt im Geldsystem keinen systemischen Wachstumszwang, der unabhängig von der Entscheidung der Akteure wirkt. Es gibt allerdings tatsächlich Bedingungen, unter denen kein stabiles Nullwachstum möglich ist: Wenn die Akteur/innen sich entscheiden, unbegrenzt Vermögen zu akkumulieren. Entscheidend für oder gegen Wachstum sind Spar- und Investitionsentscheidungen derer, die Vermögen besitzen und Einkommen beziehen, seien es Zinsen, Löhne oder Dividenden. Falls ein Modell annimmt, dass irgendein/e Akteur/in ständig Geld anspart, wird dies notwendigerweise dazu führen, dass kein stationärer Zustand erreicht werden kann. Je höher der Zins, desto größer muss in den Modellen der Konsum aus dem Vermögen sein, damit ein stationärer Zustand erreicht wird, wenn alle anderen Parameter wie Steuersatz und Sparquote aus Einkommen unverändert bleiben.