Zur Notwendigkeit geeigneter monetärer Rahmenbedingungen für die Energiewende und den Möglichkeiten ihrer Gestaltung
Veröffentlicht in: Jörg Radtke, Bettina Hennig (Hrsg.): Die deutsche „Energiewende“ nach Fukushima. Metropolis, Marburg, ISBN 978-3-7316-1028-1, S. 301–321, 2013.
Autor: Ludwig Schuster
Abstract
Dieser Beitrag beleuchtet, wie die Energiewende durch die gegebenen monetären Rahmenbedingungen behindert wird und zeigt sowohl theoretische als auch praktische Möglichkeiten auf, sie mit monetären Instrumenten oder einer abweichenden Gestaltung der Geldordnung gezielt zu beschleunigen. Einleitend wird aufgezeigt, inwiefern der Konstruktion des Geld- und Finanzsystems ein Markt- und „Geldversagen“ innewohnt, das eine nicht-nachhaltige Ökonomie grundsätzlich begünstigt (Kap. I). Dies wird zum Anlass genommen, verschiedene Gestaltungsansätze für eine an starker Nachhaltigkeit ausgerichtete Geld-, Währungs- und Finanzpolitik vorzustellen (Kap II). Geld wird in dieser Hinsicht strukturbildender Charakter zugeschrieben, weshalb die Gestaltung monetärer Instrumente und Maßnahmen für die Energiewende im Fokus der weiteren Betrachtung steht. Neben Eingriffen in die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen (Abs. 1.) und die ökonomischen Bewertungsdimensionen (Abs. 2.) werden theoretische und praktische Ansätze vorgestellt, die – investitions- oder konsumseitig – auf einen Ausgleich ökologisch ungerechtfertigter Preisnachteile abzielen (Abs. 3). In dem Zusammenhang werden drei Modelle ausführlicher erläutert (Zinsvorteil in Zweitwährung, Verbriefung künftiger Erträge, Nachhaltigkeits-Bonussysteme), die beispielhaft aufzeigen, wie die explizite Gestaltung und Anwendung monetärer Instrumente für die Energiewende schon heute möglich ist. […]