Im Moment verfolgen Ferdinand Wenzlaff und Anne Löscher ein Projekt zu dem ökonomische Reformer Robert Eisler. Dieser Visionär hat in den 1930er Jahren ein Reformpaket entwickelt, das geld- und fiskalpolitsche Maßnahmen verbindet, um die globalen Wirtschaftsrezession zu überwinden und Vollbeschäftigung zu garantieren. Ferdinand Wenzlaff hat auf den diesjährigen Mündener Gesprächen mit dem Titel Die Zukunft des Bargeldes: Abschaffung oder Reform? in Wuppertal diesen weitestgehend unbeachteten Reformer vorgestellt.
Die Tagung vereinte verschiedene Vorträge unter dem Thema „Zukunft des Bargeldes“. Beate Bockting stellte dabei die Arbeiten der Kernautoren Buiter, Kimball und Rogoff im Diskurs zu „Overcoming the Zero Lower Bound“ vor. Ihre Analysen laufen auf den Vorschlag zur Abschaffung des Bargeldes hinaus, denn so könnte eine Ökonomie leichter in den Bereich negativer Zinsen gesteuert werden. Negative Zinsen verlangt das Makroökonomische Gleichgewicht einer Ökonomie. Es zeigt sich jedoch, dass mit dieser Idee noch viele Ängste des Freiheitsverlustes verbunden sind, die u. A. durch die Verschwörungsdoktrinen von Norbert Häring geschürt werden.
Ferdinand Wenzlaff stellt das Reformkonzept von Dr. Robert Eisler aus den Jahren der Weltwirtschaftskrise vor. Obwohl Eisler’s „Parallelwährung“ durch Buiter als eine alternative Lösung zur Erzeugung negativer Realzinsen bekannt wurde, teilte Eisler die Problematisierung des langfristigen Zinsniveaus überhaupt nicht. Eisler wollte das Preisniveau sowie die Wechselkurse ohne Goldstandard stabilisieren; die Erreichung des Ziels der Vollbeschäftigung wird zusätzlich durch staatliche Beschäftigungsprogramme flankiert (genau was später als Keynesianismus berühmt wurde). Paradoxerweise lässt sich aber die Idee Eislers einer virtuellen Parallelwährung als Lösung für negative Realzinsen adaptieren, indem die existierende Währung über einen Wechselkurs konstant gegenüber einer ergänzenden Parallelwährung abgewertet wird. Die Rolle des Bargeldes wurde dabei diskutiert ebenso wie einige Schwächen und Unklarheiten der
Ferdinand Wenzlaff