Dr. Christoph Freydorf ist Mitherausgeber eines Vierteljahreshefts des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zum Themenkomplex Sustainable Finance im Schatten klimatischer Kipppunkte: Finanzwende oder Greenwashing?.
In seinem eigenen Beitrag (PDF) zum Themenheft kritisiert er, dass sowohl die klimatischen als auch die sozialen Zielsetzungen durch die aktuell diskutierten Kompromissstrategien (absehbar) verfehlt werden müssen. Hinreichend und effektiv ließe sich eine sozialökologische Zielsetzung jedoch mittels mehrstufiger Regulation auf Basis einer Emissionsanrechte-Währung erreichen, die aus dem bestehenden Emissionshandelssystem weiterentwickelt werden könnte:
Dazu wird eine systematische Argumentationskette für „Cap & Share“ respektive „Cap & Dividend“ Ansätze nachgezeichnet und diese um Vorschläge über drei notwendige Bedingungen für eine zielgenaue Zuteilung von Pro-Kopf-Anrechten erweitert. Mittels einer Kombination aus Deckelung (cap) von Emissionsanrechten, deren individualisierter Zuteilung (share) sowie einer zusätzlichen Besteuerung (tax) würden sowohl eine exakte Distribution von Emissions-Anrechten ermöglicht als auch eine maximale Anreizsetzung zum schnellstmöglichen Transformationspfad sichergestellt.
Freydorf, Christoph (2023): Sozialökologische Ziellogik als Herausforderung für Sustainable Finance am Beispiel einer Pro-Kopf-Zuteilung des Emissions-Restbudgets, in: Egerer, Elsa; Freydorf, Christoph; Panther, Stephan (2023): Vierteljahrsheft zur Wirtschaftsforschung DIW Berlin, Band 92, Heft 1 2023, Duncker & Humblot. doi.org/10.3790/vjh.92.1.113